Fototipps
Architektur: Fototipps für spannende Bilder
Es muss längst nicht immer alles gerade, frontal und neutral sein: Gerade Architektur lässt sich durch einfache, aber bewusste Bildgestaltung lebendig inszenieren. Das Spannende daran: Je mehr man experimentiert und die klassischen Regeln auch mal bricht, umso interessanter werden häufig die Bildergebnisse – beispielsweise für eines Ihrer kommenden grossformatigen Wandbilder. Weniger ist dabei häufig mehr – und sorgt für gestalterische Klarheit im Bild.
1. Übertreiben Sie es ruhig mal mit Buntheit
Um die oben beschriebene Regel «Weniger ist mehr» schon mal direkt wieder ausser Kraft zu setzen: Hausfassaden, vor allem in südlichen Ländern, strotzen oftmals geradezu vor Farbigkeit und Buntheit. Das sorgt für viele Details, die in der Summe ein starkes Bild ergeben. Eine leichte Überbelichtung sorgt dabei für die nötige pastellene Leichtigkeit der Farben und unterstreicht die im wahrsten Sinne des Wortes «farbenfrohe» Atmosphäre.
2. Mut zu «schräger» Bildgestaltung
Klar, man kann Architektur zentralperspektivisch und ohne «stürzende Linien» fotografieren. Das ist korrekt und sieht oft auch durchaus attraktiv aus. Viel interessanter ist es aber, mit den Linien und Formen im Sucher zu spielen. Setzen Sie die Schwerkraft einfach ausser Kraft und bilden Sie mit den Linien, die Ihnen die Architektur bietet, etwas ganz Neues. Aber achten Sie genau darauf, wie die Linien verlaufen und dass Ihre Komposition ein ästhetisches Gesamtbild ergibt.
3. Gegensätze sorgen für visuelle Höchstspannung
Hell und dunkel, klein und gross: Durch Licht und Schatten, Brennweite und Standort haben wir ein grosses Repertoire an Möglichkeiten, um in einem Architekturbild ein attraktives Spannungsgefüge aus den diversen Bildelementen zu konstruieren. Da bereits kleine «Nebensächlichkeiten» im Bildaufbau eine grosse Wirkung haben, empfehlen wir, wenn möglich, bei solchen Fotos den Blick durch den Sucher einer Kamera anstatt auf das Display.
Keine Regel ohne Ausnahme, aber generell schafft man mit einem Weitwinkelobjektiv leichter den Gegensatz «gross zu klein», da es durch die perspektivische Verzerrung den Vordergrund grösser und den Hintergrund kleiner erscheinen lässt.
4. Mensch und Architektur
Für mehr Abwechslung in Ihren Bildern können Sie auch Menschen und Architektur kombinieren. Das lockert nicht nur die Szene auf, sondern zeigt auch die Grössenverhältnisse. Im Gegensatz zu klassischen Porträts oder Schnappschüssen von Menschen spielen sie in Architekturfotos oft «anonymisiert» eine Nebenrolle – aber eine gestalterisch wichtige.
5. Stadtlandschaften bei Nacht
Im Gegensatz zu natürlichen Landschaften erleuchten Städte bei Nacht zu komplexen Lichtgebilden und damit zu bevorzugten Fotomotiven. Dabei empfehlen sich Standorte zum Hauptmotiv jenseits einer Wasserfläche, weil sich die Szene dadurch im Vordergrund spiegelt und dem Bild eine interessante zusätzliche Komponente verleiht.
Und: Es lohnt sich bei diesen Motiven aus zahlreichen Details und insgesamt geringer Lichtmenge die Begrenzung der ISO-Empfindlichkeit auf maximal 400, um Bildrauschen zu verhindern – und die Verwendung eines Stativs, um Verwacklungen auszuschliessen. Wobei es auch erstaunlich ist, was Smartphones «frei Hand» heute aus solchen Szenen herausholen.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Experimentieren. Vielleicht entsteht daraus Ihr nächstes Wandbild?